Konzerteinführung
mit Lion Gallusser
um 18.45 Uhr in der Ochseschüür
ABGESAGT!
Aufgrund der Massnahmen zur Eindämmung des Coronavirus müssen wir dieses Konzert leider absagen.
LA FOLIA BAROCKORCHESTER
Robin Peter Müller, Violine und Leitung
Regula Mühlemann, Sopran
Programm
Barockarien und Barockmusik von Antonio Vivaldi, Georg Friedrich Händel, Carl Heinrich Graun, Johann Adolph Hasse,
Alessandro Scarlatti, Giovanni Legrenzi und Francesco Geminiani
Cleopatra ist eine der grossen Faszinationsfi guren des Barocks. Modernste Kriegsschiff e wurden unter ihrer Führung gebaut, sie befehligte ein mächtiges
Heer, wusste Rivalen auszuschalten und sprach mindestens neun Sprachen fliessend. Sie ging eine Verbindung mit Julius Caesar ein und gebar ihm einen Sohn. Von Alexandria ging sie nach Rom und avancierte dort schnell zur Trendsetterin und Reformerin. Ihr selbstbestimmtes Leben widersprach allen Konventionen jener Zeit. Von den einen als Feministin verehrt, wurde sie von anderen verächtlich diffamiert. Als nach Julius Caesars Ermordung alles zerstört schien, ‹eroberte› sie Marcus Antonius und kehrte mit ihm auf die grosse weltpolitische Bühne zurück. Sie lebte ein derart intensives und wirkmächtiges Leben, dass sie bis heute die Kulturgeschichte prägt.
Auch im Zeitalter des Barocks war man fasziniert von diesem abenteuerlichen Leben, um das sich schon damals einige Legenden rankten. Kein Wunder, dass sich auch die Textdichter und Komponisten der Zeit von Cleopatra angezogen fühlten und sie in unzähligen Opern verewigten.
Denn Cleopatras vielseitiges und von verschiedenen Leidenschaften durchzogenes Leben lieferte ihnen den idealen Stoff, um das Opernpublikum zu begeistern: In den ausdrucksvollen Rezitativen sowie den gefühlsbetonten und bisweilen höchst virtuosen Arien schufen sie musikalische Charakterbilder der Königin und trugen dabei massgeblich zu deren bis heute anhaltenden Popularität bei.
Es ist der in Luzern geborenen Sopranistin Regula Mühlemann zu verdanken, dass wir wieder in den Genuss von Cleopatra gewidmeter Barockmusik kommen. In ihrem Programm CLEOPATRA knüpft sie bei der Faszination der barocken Komponisten für die Königin an und erweckt gemeinsam mit dem La Folia Barockorchester verschiedene Szenen aus jahrhundertelang vergessenen Opern zu neuem Leben – und beweist dabei: Noch heute begeistert Cleopatra auch in barockem ‹musikalischen› Kleid! Regula Mühlemann studierte an der Hochschule Luzern bei Barbara Locher. Erste Erfahrungen auf der Opernbühne sammelte
die junge Sopranistin schon früh am Luzerner Theater. Danach führten sie Engagements u.a. als Despina (in Mozarts «Così fan tutte») ans Teatro La Fenice nach Venedig. Im Sommer 2012 gab sie ihr Debüt bei den Salzburger Festspielen. Inzwischen gehört sie zweifellos zu den international bekannten und beliebten Sopranistinnen. Ihr zweites Album «Cleopatra» (2017), die CD zum gleichnamigen Programm, erntete beste Besprechungen: «Wie berückend schön die gleichsam aus Gold und Silber legierte Stimme klingt» und «das Recital zeichnet sich, summarisch gesagt, durch die musikalische Bilderfolge ebenso aus wie durch die Begegnung mit einer stimmlichen und technischen Hochbegabung». 2018 erhielt Regula Mühlemann den «OPUS Klassik» als «Nachwuchskünstlerin des Jahres».
La Folia – dieser Begriff stand im Barockzeitalter für Kühnheit, Wildheit, Ausgelassenheit, Lustbarkeit und insgesamt für eine künstlerische Haltung der Freiheit und überbordenden Kreativität.
Seit seiner Gründung 2007 belebt das La Folia Barockorchester aus Dresden auf historischen Instrumenten und mit eben diesen Attributen die internationale Musikszene und sorgt wortwörtlich für Furore. Historisch informiert suchen die Musiker*innen stets nach Möglichkeiten, die Emotionen und Inhalte der vergangenen Jahrhunderte auch in der Gegenwart erlebbar werden zu lassen.
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