Schweizer Jugend-Sinfonie-Orchester SJSO

FR. 12. MAI 2023
19.30 Uhr

St. Johann
Schaffhausen

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PREISE CHF: 60|45|30|20
Freier Eintritt für Schüler*innen, Auszubildende und Studierende bis 25 Jahre (Ausgenommen Plätze in der 1. Kategorie: Vorverkauf CHF 10).

 
Konzerteinführung um 18.45 Uhr im Bistro Meetingpoint 
(Herrenacker 15, 8200 Schaffhausen)

SCHWEIZER JUGEND-SINFONIE-ORCHESTER SJSO

Pascal Deuber, Horn
Izabele Jankauskaite, Leitung

Programm

Carl Maria von Weber (1786–1826)

Ouvertüre zu «Oberon»

Richard Strauss (1864–1949)

Konzert für Horn und Orchester Nr. 2 Es-Dur

Antonín Dvorák (1841–1904)

Sinfonie Nr. 8 G-Dur, op. 88

Kaum ruft das Horn, rauscht auch schon der Wald — in der Literatur des 19. Jahrhunderts ist das Waldhorn Inbegriff des Romantischen. Natur und Idylle klingen an, immer aber auch die Sehnsucht nach dem Unerreichbaren, Unendlichen. In Carl Maria von Webers «Oberon» kommt das Horn in der Opernhandlung selbst vor; als Zaubermittel, das alle, die es hören, schlagartig hypnotisiert. Folgerichtig beginnt die Ouvertüre mit einem träumerischen Hornruf, der im Verlauf immer wiederkehrt. Einschläfernd ist Webers Ouvertüre allerdings keineswegs, sondern im Gegenteil mitreissend wie wenig sonst.

Auch Richard Strauss liebte das Horn (als Sohn eines berühmten Hornisten hatte er kaum eine Wahl), jenes Instrument, das «doch einmal auf Heroismus geeicht» sei, wie er mit typischer Ironie konstatierte. Sein vollendet schönes Hornkonzert von 1942 zeigt höchstens im schalkhaften Finale ironische Spuren. Ansonsten vermeidet es jede Schärfe und auch jede schwüle Romantik. Es blickt zurück zu Mozart, ja will von Strauss als gänzlich jenseits der Musikgeschichte verstanden wissen. Die «Culturgeschichte» hat in Strauss‘ unbescheidenen Augen mit ihm ohnehin ihren Gipfel- und Endpunkt gefunden – wohl doch auch ein Schutzreflex gegen die Einsicht, dass eine Epoche auf ganz andere, unsäglich gewalttätige Weise zu Ende ging.

Romantische Sehnsucht klingt auch aus dem Beginn von Antonín Dvořáks Achter Sinfonie von 1889. Natürlich sind es wieder die Hörner, die da ihren Zauber verströmen. Aber Dvořák mischt weitere Bläserfarben bei, nicht zuletzt die dunkleren Klarinetten, was vielleicht schon einen ersten Tschaikowski-Reflex darstellt. Dessen ein Jahr zuvor entstandene Fünfte hatte Dvořák in Prag gehört und daraus manche Anregung geschöpft: den mottoartig wiederkehrenden Beginn, den vielschichtigen Charakter des Adagio, nicht zuletzt die Idee, den dritten Satz in bezaubernden Walzerduft zu hüllen. Bei alldem bewahrt Dvořák die kompositorische Ernsthaftigkeit, die er in den deutlich an Brahms orientierten Vorgängerwerken erreicht hatte. Aber ihm schweben neue Ziele vor, ein breiteres Publikum, eine ebenso eingängige wie kunstvolle Musik. Das Variationen-Finale beweist dies aufs Schönste.

Konzerteinführung um 18.45 Uhr: Unsere Konzerteinführungen finden in der Saison 2022/23 im Bistro Meetingpoint (Herrenacker 15, 8200 Schaffhausen) statt. Die Türöffnung ist jeweils um 18.15 Uhr, Beginn der Konzerteinführung ist um 18.45 Uhr. Erfahren Sie in lockerem Rahmen mehr zu den Werken des Abends, geniessen Sie einen kleinen Apéritif und kommen Sie dabei ungezwungen ins Gespräch.